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pia et pieta
The Piussisters – pia et pieta
Vom Himmel unablässig ausgespuckt, eilten Petra Pfirmann und Angela Hildebrandt durch Räume. Auch solchen der Kunst und Anderen. Dort kreuzten sich ihre Wege. Danach verloren sie sich aus den Augen.
Anno 2008 sahen sie sich wieder. Vor einer Blume. Die trotzte zwischen Mauerfugen. Die Glocken des nahen Münsters läuteten. Ein seltsamer Zufall. Oder auch und eher eine Fügung. Oder eine Fuge?
Und sie fielen auf die Knie. Die weißen. Verweilten lange. Sanitäter fuhren weg. Es überschritt die Zuständigkeit.
„Das Licht“, sagte Angela.
„Das Blaulicht?“ fragte Petra.
„Nein“, sagte Angela.
„Ja“, sagte Petra.
Und sie gründeten den Orden. The Piussisters.
Seitdem wissen sie nicht, was sie tun. Wissen nicht, ob Kunst eine Fuge ist. Aber sie wissen, dass sie gut ist.
„Om mani padme hum“, sagte Pia.
„Transsubstantiation?“ fragte Pia.
„Jimi Hendrix!“ sagte Pia.
„Ja“, sagte Pia.
Es gibt Hierarchie. Herrschaft. Beton. Mensch oben und Mensch unten.
Doch über den Piussisters ist nichts als die große Glocke. Sie läutet noch immer. Unter ihnen der Abgrund. Hinter ihnen die Trauer. Vor ihnen die Aufgabe. In ihnen der Tinnitus.

